Sonntag, 22. Januar 2012

22 Spain-Finland-Hungary. Hungary >> Spain

Nur noch ein Katzensprung bis Budapest

Ich freute mich sehr darüber, dass ich gut in Ungarn angekommen war. Nun sollte nichts mehr schief laufen bis zum Ziel in Budapest, wo ich mir einen Platz in einem kleinen Camping, das mitten in der Stadt lag, per Internet resreviert hatte. Mir tat die ruhige, sonnige Landschaft Ungarns gut. Es war erholsam. 
Nach zwei Wochen "Urlaub" in Budapest flog ich mit der spanischen Fluggesellschaft "Air Europa" am 16.10.2008 mit Rad und Gepäck zurück nach Spanien, genauer gesagt nach Madrid. Während meines Aufenthaltes in Budapest durchfuhr ich die Stadt kreuz und quer, sammelte eine Menge Eindrücke. Außerdem war ich mehrere Male am Flughafen, um den Transport des Rades zu organisieren, das die Gesellschaft ohne Transportkarton mitnahm. Von heutiger Sicht aus wäre es am besten gewesen, die Tour in Budapest zu beenden. Aber ich wollte nochmal für weitere fünf Monate in Spanien sein, um meine Sprachkenntnisse weiter zu festigen.
Kleine Statistik:
Beginn
14.3.2008   Mazagon/Spanien
Ende
1.10.2008   Budapest/Ungarn
Gesamtzeit
6,5 Monate
Fahrtage
121
Gesamt-km
12.282
Durchschnittl. km/Fahrtag
101,5
Durchschnittl. km/Tag der Gesamtzeit
62,3
Gesamt-Höhenmeter bis Helsinki/Finnland
66.204 (auf 9.888 km bezogen) Entspricht 7,5 mal auf den Mount Everest (8848 m) hinauffahren
Gewicht Trekking-Rad
19,5 kg
Gewicht Gepäck
35-38 kg
Es ist schnell zu ersehen, wie hügelig bzw. bergig doch Europa ist. Einem Autofahrer auf derselben Strecke würde dies sicher nicht so bewußt werden.

Zurück in Spanien (Madrid)
Am frühen Nachmittag kam ich in Madrid an und mußte nun zusehen, wie ich aus der Stadt Richtung Toledo herauskommen konnte. Das war schwierig, denn vom Flughafen aus konnte man als Radfahrer nur Schnellstraßen bzw. Autobahnen benutzen.
Nach einigen Kilometern landete ich tatsächlich auf einer Autobahn. Zum Glück gab es gerade einen Stau und ich konnte gefahrlos auf dem Seitenstreifen an den Autos vorbeifahren. Keiner regte sich auf. Nach vier Kilometern verließ ich die Autobahn wieder, um danach quer durch das Zentrum von Madrid in Richtung Süd-West zu fahren. Am Rande eines Olivenhains fand ich eine Schlafstatt unter dem Sternenhimmel Spaniens.

Hier einige südspanische Herbst-Impressionen von meiner Rücktour von Toledo zum Winterquartier in Mazagon/Huelva:
Am 14. März 2008 war ich gestartet und am 26. Oktober 2008 erreichte ich wieder wohlbehalten mein Stammcamping in Mazagon/Huelva, wo ich im Zelt den Winter 2008/09 verbrachte. 
Wenige Tage später habe ich mich bereits gut von der langen Tour durch einen großen Teil Europas erholt und beschäftigte mich den Winter über wieder mit der spanischen Sprache, Politik und Ökonomie des Landes sowie Büchern in der Bibliothek in Mazagon. Täglich kamen auf dem Rad 40-60 km zusammen. Ich lebte zu dieser Zeit mehr als drei Jahre im Zelt, war inzwischen fast 59 Jahre alt, schlief auf einer Iso-Matte und fühlte mich sehr gut. Es ist wirklich ehrlich gemeint und für  Außenstehende nur schwer nachvollziehbar.
Am 13 März 2009 startete ich zu meiner letzten großen Etappe, nämlich von Mazagon quer durch Spanien und Frankreich, Benelux, Norddeutschland nach Berlin, wo ich am 13. Oktober 2009 ankam. Mein Fahrradcomputer zeigte 53.700 km an. In Berlin suchte ich mir sofort eine erste Unterkunft, um mich grundlegend zu erholen und das Erlebte etwas zu verarbeiten.

Noch einige letzte Impressionen von Spanien:

Tourdaten: Die Heimfahrt
Datum
Tages-km
Fahrzeit h
Bemerkungen
13.3.2009
119
8:20
Start: Mazagon >> Berlin (mit Erkältungsinfekt)
14.3.
90
7:32

15.3.
127
9

16.3.
87
7

17.3.
77


18.3.
83
7:11

19.3.
92
7:11

20.3.
108
7:30
Ankunft Camping in Jarafuel/Valencia (erschöpft)
27.3.
67
5:20

28.3.
63
4:20

10 Tage
913 km

Ankunft Cullera/Valencia
6.5.
140
8:50
Unfall nördlich Valencia *
7.5.
106
6:50

8.5.
133
9:20

9.5.
68
5:30

10.5.
57
4:30

11.5.


Pause (erschöpft)
12.5.
34

Ankunft Camping St. Feliu de Guixols/Katalonien
6 Tage
538 km


13.- 22.5.
23.5.-10.8.


Krankenhaus Palamos, danach Camping St. Feliu
Unfall in St. Feliu de Guixols/Katalonien **
11.8.
52
3:45

12.8.
83
6:40

13.8.
66
5:12

14.8.
90
6:45

15.8.
53
4:15

16.8.
36

Ankunft Camping St. Hyppolyte du Fort/France
6 Tage
380 km


3.9.
82
6

4.9.
86
6

5.9.
23
2:08
Rhonetal, starker Gegenwind
6.9.
100
7:45
Rhonetal, starker Gegenwind
7.9.
53
3:30
Rhonetal, starker Gegenwind
8.9.
90
6

9.9.
63
5

10.9.
60
4:40

11.9.
63
5:30

12.9.
48
4:30

13.9.
72
6

14.9.
27

Ankunft Camping
15.9.
64
4:40

16.9.
90
6,5

17.9.
73
5:40

18.9.
60

Ankunft in Idar-Oberstein/Deutschland
16 Tage
1054 km


25.9.
96
7:15

26.9.
105
7:22
über Benelux-Staaten
27.9.
78
6:30
über Benelux-Staaten
28.9.
108
7
über Benelux-Staaten
29.9.
134
9
Ankunft in Essen/Deutschland
5 Tage
521 km


5.10.
96
6:25

6.10.
98
6:35

7.10.
90
5:50

8.10.
90
5:45

9.10.
95
6:25

10.10.
83
6
Wittenberge, Regen, 10 Grad C.
11.10.
83
5:36

12.10.
51
3:55
Neuruppin, Regen
13.10.
53
3:35

9 Tage
739 km

Ankunft Camping Berlin-Heiligensee, Tourende
52 Fahr-Tage
4.145 km

Mazagon/Huelva/Spain >> Berlin/Germany 

 Gesamt:

53.700 km


Rad-Tour: 31.8.2005 – 13.10.2009
sämtliche auf dem Rad gefahrene km während der Tour (Entfernungs-km mit Gepäck, incl. Tages-Exkursionen, Training, Routinefahrten)

* Nördlich von Valencia/Spain im Kreisverkehr angefahren worden, spanische Fahrerin, ca. 28 Jahre, hielt und bot mir Hilfe an. In Spanien wird oft Fahrerflucht begangen. Sie hatte mich im Kreisverkehr links überholt und sofort nach rechts rübergezogen, so dass ich ohne Chance in ihre Seite reinfuhr. Sturz, geringe Verletzungen,  Schürfwunden, Weiterfahrt.
** Unfall im Kreisverkehr in St. Feliu/Katalonien. Ich hatte Vorfahrt. Eine junge Spanierin, ca. 22 Jahre, versucht mit Gasgeben noch vor mir in den Kreisel von rechts einzufahren und erfaßt mich voll von der Seite (Trainingsfahrt, ohne Gepäck). Der stabile Rahmenausleger für das Hinterrad meines Rades sowie das größte Kettenblatt werden von der Stoßstange eingedellt. Zum Glück muß mein re. Fuß oben gewesen sein. Sie wirft mich 7-8 m nach vorne. Trotz des Helms bin ich einige Momente ohne Bewußtsein, denn als ich aufwache, stehen auch Krankenschwestern einer nahen Station um mich herum und schauen mich an. Sie behandeln ein paar Schürfwunden. Nach dem Unfall fahre ich mit meinem Rad zum nächsten Ambulatorium, von wo ich für einen Tag mit dem Krankenwagen nach Palamos zwecks Beobachtung gebracht wurde. Während meiner Tour muß ich mindestens 10 Schutzengel gehabt haben.  












    











    



   






  

Keine Kommentare: